"Der Spirit im Team ist zu spüren"
Neo-U21-Nationalspieler Felix Strauss im Interview mit scra.at.
Neo-U21-Nationalspieler Felix Strauss im Interview mit scra.at.
Nach einer sportlich aufregenden Woche haben wir mit Felix Strauss im Interview über seine bisherige Zeit in Altach gesprochen. Der Salzburger, gerade erst 21-Jährig, übernimmt Verantwortung im Kampf um den Klassenerhalt und hat sich beim SCRA schnell den Ruf als „Mentalitäts-Monster“ erarbeitet.
1. 21. Geburtstag, Länderspieldebüt für die U21 und dann der emotionale Ausgleich gegen die Admira mit deinem 1. Bundesligator. Hand aufs Herz: Hätte für dich persönlich überhaupt noch irgendwas besser laufen können in der vergangenen Woche?
Es war definitiv eine sehr besondere Woche für mich, die ich so schnell nicht vergessen werde. Besonders die sportlichen Highlights mit dem 1. Spiel im Nationalteam und dem Tor gegen die Admira waren einmalige Erlebnisse. Im Endeffekt ist für mich aber immer das Wichtigste, dass es mir und den Menschen rund um mich herum gut geht und dass alle gesund sind. Deshalb weiß ich das schon alles richtig einzuordnen.
2. Beim 2:2 hat die Mannschaft erneut eine enorme Moral bewiesen und jene Mentalität an den Tag gelegt, die im Kampf um den Klassenerhalt nötig ist. Im Herbst ist man noch oftmals genau daran gescheitert. Was hat sich verändert?
Wir mussten in dieser Saison viel einstecken, sind immer wieder hart auf dem Boden der Tatsachen gelandet. Ich glaube, dass durch die vielen Rückschläge eine Moral im Team entstanden ist und wir noch näher zusammengewachsen sind. Momentan ist ganz einfach der Spirit zu spüren, dass wir uns durch nichts mehr umhauen lassen und immer an uns glauben.
Momentan ist ganz einfach der Spirit zu spüren, dass wir uns durch nichts mehr umhauen lassen.
Felix Strauss
3. Bereits in Ried musste die Mannschaft einem Rückstand nachlaufen, konnte dieses Spiel aber sogar noch drehen. Sind es genau diese Erfolgserlebnisse, die innerhalb des Teams den Glauben an den Klassenerhalt nähren?
Absolut! Das sind die Momente, die wir mitnehmen und abspeichern müssen. In Ried haben wir endlich auch gesehen, dass wir nach einem Rückstand gewinnen können. Ich glaube, dass es uns am Ende auszeichnen kann, dass wir praktisch über die gesamte Saison in einer ganz schweren Situation stecken und mittlerweile wissen, wie wir damit umgehen müssen.
4. Am Samstag steht das Spiel am Tivoli am Programm. In den vergangenen Jahren war Innsbruck für den SCRA immer wieder ein guter Boden. Was für ein Spiel erwartest du dir?
Eine ganz schwierige Partie. Auch Tirol wird mit allem was sie haben um den Klassenerhalt kämpfen. Ich hoffe, dass uns viele Fans ins Tivoli begleiten. Ich denke, man hat am Samstag gegen die Admira gesehen, dass die Fans noch einige Prozente aus uns rauskitzeln können, die am Ende auch Punkte bringen. Wir werden auf dem Platz alles reinlegen, was in uns steckt und wollen auch dieses Spiel positiv bestreiten.
5. Mit dem Länderspieldebüt für die U21 und 2:1-Sieg gegen Norwegen warst du vergangene Woche auch international erfolgreich. Wie hast du den Lehrgang in Ried erlebt?
Durch meine Zeit in Salzburg kannte ich natürlich sehr viele Jungs von früher noch. Besonders gefreut hat mich, dass wir mit Nicolas Seiwald einen richtig guten Spieler und langjährigen Freund von mir als Verstärkung vom A-Nationalteam erhalten haben. Das Spiel gegen Norwegen, in dem ich mein Debüt gefeiert habe, war schon etwas ganz Besonderes und hat mich mit Stolz erfüllt.
6. Du bist immer noch in deinem ersten Bundesligajahr. Schon unter Damir Canadi warst du weitestgehend gesetzt und auch jetzt unter Ludovic Magnin hast du im Defensivverbund einen Fixplatz. Hättest du dir vor der Saison erwartet, dass du so viel Einsatzzeit erhältst?
Ich persönlich bin jemand, der gar nicht zu weit vorausblickt, sondern immer sehr zielorientiert arbeitet. Ich stecke mir Etappenziele, auf die ich dann hinarbeite. Dementsprechend ist es natürlich immer mein Ziel zu spielen, ohne dass ich mir jetzt aber vor der Saison Gedanken mache, wie viel Spielzeit ich erhalte. Das ist etwas, was man sich über Leistung erarbeiten muss.
7. Weniger konstant ist deine Positionierung auf dem Platz. Du warst in dieser Saison schon „Sechser“ und Außenverteidiger. Mittlerweile bist du in der Dreierkette wieder auf der Innenverteidiger-Position angekommen. Ist das die Rolle, in der du dich am wohlsten fühlst?
Grundsätzlich ist es sicher kein Nachteil, wenn man mehrere Positionen bekleiden kann. Auf der Rolle, die ich momentan einnehme, fühle ich mich sehr wohl. Aber grundsätzlich ist es mir egal: Ich spiele dort, wo mich die Mannschaft braucht und nehme gerne die Rolle als „Defensiv-Allrounder“ an.
Spielzeit ist etwas, das man sich über Leistung erarbeiten muss.
Felix Strauss
8. Der Kampf um den Klassenerhalt ist ein enges Rennen und aktuell spitzt sich wohl ein Vierkampf zwischen Altach, Hartberg, Tirol und der Admira zu. Wo siehst du die großen Trümpfe des SCR Altach und warum gehen wir im Sommer in unsere 12. Bundesligasaison?
Weil wir uns seit Monaten auf diese Situation einstellen können. Weil wir diese absolute Mentalität haben. Und weil bei uns dieser positive Trend nach oben zu sehen ist. Deshalb bin ich zu hundert Prozent davon überzeugt, dass wir es schaffen können und auch schaffen werden.
Steckbrief:
Name: Felix Strauss
Geburtsdatum: 26.03.2001
Nationalität: Österreich
Position: Innenverteidiger
Beim SCRA seit: 01.07.2021