Ein halbes Jahrhundert für den SCRA
Mit Mario Mayer wird am Samstag ein Urgestein des SCR Altach verabschiedet.
Mit Mario Mayer wird am Samstag ein Urgestein des SCR Altach verabschiedet.
Seit 1974 ist Mario Mayer Teil des SCR Altach. Am kommenden Samstag wird er in der CASHPOINT Arena offiziell verabschiedet, da er im Sommer seine wohlverdiente Pension antritt. Mittlerweile kann er auf eine große Anzahl an Erlebnissen zurückblicken.
Spieler, Trainer, Co-Trainer, Tormanntrainer, Officemitarbeiter oder nun zuletzt Teammanager. Es gibt nahezu nichts, was Mario Mayer noch nicht für den SCR Altach gemacht hat. 1974 kam er als Nachwuchsspieler zum Verein. Schon schnell erfolgte der Übergang in die erste Kampfmannschaft, wo er 1978/79 sogar zum Torschützenkönig gekürt wurde. Auch in der zweiten Kampfmannschaft und dem 1b war er eine feste Größe. Ein Wechsel war dabei nur einmal ein Thema. Der VfB Hohenems soll in jungen Jahren mal ein Thema gewesen sein. Für Mario war die Sache jedoch schnell klar: „Als Altacher wechselt man nicht nach Hohenems“, erzählte er 2021 im 1929-Podcast.
Vom Spieler zum Trainer
Die Zeit als Spieler möchte er nicht missen. Immer wieder hebt er die Kameradschaft unter den Teamkollegen hervor. Man habe zwar immer darauf geschaut, dass es sportlich bei Meisterschaftsspielen ordentlich laufe, viel wichtiger war am Ende aber das, was nach den Spielen im Riedle passierte. Zusammenhalt und Gemeinschaft wurde hier großgeschrieben.
Im Alter von 35 Jahren erfolgte 1995 für Mayer dann der Wechsel an die Seitenlinie. Unter Cheftrainer Rade Plakalovic startete er als Teammanager, Tormann- und Co-Trainer in die „zweite Fußballkarriere“ – zunächst nebenberuflich. Bereits nach zwei Spielen wurde Plakalovic entlassen, sodass er für zwei Spiele sogar selbst das Traineramt übernahm. Anschließend war er bis 2003 erneut in dreifacher Funktion im Einsatz. Mit dem Übergang in den Profibetrieb musste er sich dann entscheiden: Beruf oder Profifußball.
Freizeit geopfert
Das Risiko, bei einer neugegründeten Profiabteilung direkt „all in“ zu gehen war ihm dabei zu groß, sodass er weiterhin nur nebenberuflich für den SCRA im Einsatz war. Fortan nur noch als Teammanager. Neben seiner Tätigkeit in einer Druckerei nutzte er seine Freizeit für die Unterstützung von Mannschaft und Trainerteam und verpasste dabei kein Spiel. Ob 2. Liga oder Bundesliga – Mario war immer dabei.
Seine Aufgaben waren dabei vielseitig. An Spieltagen beschreibt er sich unter anderem als Sprachrohr zu den Schiedsrichtern. Nicht nur Auswechselungen kündigte er bei den Unparteiischen an. Auch vor und nach den Spielen übernahm er hier die Kommunikation. Zwischen den Spielen bereitete er Auswärtsfahrten vor, kümmerte sich um Anliegen von Spielern und war auch für weitere Mitarbeiter des Vereines in einigen Themen der passende Ansprechpartner.
Immer erreichbar
Zu tun hatte er aber vor allem in Transferphasen. Er unterstützte Neuzugänge bei der Wohnungssuche, organisierte Arbeitsbewilligungen für Spieler aus dem Ausland und kümmerte sich um deren Anmeldung. Vom Ankommen bis zu ihrem Verlassen war Mario für alle Altacher seit 1995 rund um die Uhr erreichbar und konnte bei quasi jedem Anliegen helfen. Auch wenn die Sportler zum Bundesheer mussten, wusste er stets zu helfen, um den Alltag als Profispieler nicht allzu sehr zu beeinflussen. Quasi nie fehlten die Spieler daher in wichtigen Phasen der Saison.
Seit 2011 ist er nun bis zum heutigen Tag Vollzeitangestellter. Zunächst noch im Front Office, wo er neben seinen Aufgaben als Teammanager auch Kundenanfragen und Postanliegen bearbeitete. Mit der Eröffnung des Proficampus‘ 2019 erfolgte auch sein Umzug. So geht er seinen Tätigkeiten mittlerweile im ersten Obergeschoss des Funktionsgebäudes der Profimannschaft nach. In einem Büro, das ihm einen Blick auf den Trainingsplatz und das Stadion gewährt.
DANKE
Nach 30 Jahren an der Seitenlinie ist in diesem Sommer Schluss für ihn als Teammanager. Mit bald 65 Jahren tritt er in diesen Wochen seine wohlverdiente Saison an. Teil des Vereins und der Vereinsgeschichte wird das 2024 ernannte Ehrenmitglied für immer bleiben. In Erinnerung bleibt den meisten dabei seine Art. Mario hatte stets ein offenes Ohr für jeden. Beruhigte des Öfteren mit seiner Ruhe und den immer realistischen Einschätzungen Spieler, Staff und Mitarbeiter. Auch zukünftig wird er die Geschäftsstelle nach Bedarf weiter unterstützen.
Ein Danke allein wird alldem, was Mario Mayer in den letzten Jahrzehnten geleistet hat, nicht gerecht. Dennoch bleibt am Ende nicht viel mehr übrig, als nochmals DANKE zu sagen und sich vor diesem großartigen Wirken achtungsvoll zu verneigen.