Aufgegeben wird nur ein Brief! Dieses Motto passt wie die Faust aufs Auge für das Vorarlberg Derby am Sonntag. Die Altacher Juniors und der VfB Hohenems trennen sich mit 4:4, über weite Strecken der Partie sahen die Gäste schon als sicherer Sieger aus. Doch Emre Yabantas und Co. steckten nicht auf und holten durch vier Tore in der Schlussviertelstunde doch noch einen Punkt.

Hohenems mit Vorteilen

Im ersten Abschnitt entwickelte sich schnell ein Spiel, welches primär in eine Richtung stattfand. Alexander Eckmayr im Tor der Heimischen hatte viel zu tun, in der 29. Minute zog ein Schuss von Tripp äußerst knapp am langen Pfosten vorbei. Fünf Minuten darauf gingen die Gäste in Führung, der Juniors Kapitän Gjon Koci spielte dabei eine sehr unglückliche Rolle. Ein nicht so gewollter Rückpass sprang über den Torhüter hinweg ins eigene Gehäuse (35.). Die verdiente Führung, welche kurz vor Seitenwechsel noch ausgebaut werden konnte. Potopalskyi leistete sich ein Foul im Strafraum, den folgenden Strafstoß verwandelte Barbosa gleich zweimal, der erste Versuch musste wiederholt werden (44.) Mit 0:2 ging es in die Kabinen, richtig gefährlich wurden die Altacher bis dato noch nicht.

VfB zieht davon

Auch nach dem Seitenwechsel war die Gastmannschaft die Aktivere, das 0:3 folgerichtig. Ünal vernaschte nach einem Corner sehenswert zwei Abwehrspieler, seine ideale Flanke verwertete Zürni per Kopf (49.). Ein grober Schnitzer des Altacher Schlussmannes sorgte nach gut einer Stunde für die vermeintliche Entscheidung: nach einem auf den Torhüter gespielten Einwurf Höhe der Mittellinie verlor dieser das Leder an Barbosa, dieser konnte nach 50 Meter Alleingang ins leere Tor einschieben (61.).

Aufholjagd mit Happy End

Jeder rechnete in den letzten 20 Minuten schon mit dem Auswärtssieg, ein Warnschuss von Muslioski (71.) läutete aber eine fulminante Schlussphase ein. Kurz darauf wurde der Nordmazedonier von einem Mitspieler in der Box freigespielt, das 1:4 in der 76. Minute. Nur 22 Sekunden nach Wiederanpfiff zappelte der Ball erneut im Netz: Muslioski dieses Mal als Vorbereiter für Dominik Reiter, welcher aus spitzem Winkel per Volley spektakulär traf (72.). Die Hoffnung der Rheindörfler damit endgültig zurück.

Die gesamte Altacher Mannschaft – insbesondere Dominik Reiter – zeigte sich äußerst präsent im Schlussabschnitt. Sechs Minuten vor dem Ende spitzelte der Oberösterreicher einem Hohenemser die Kugel im Strafraum an die Hand, den geschickt herausgeholten Elfer verwandelte Reiter kompromisslos (85.). Im Anschluss an den Treffer hatte Ems Keeper Eres Glück, dass Schiedsrichterin Iskin seine Hand im Gesicht von Fink nicht als Tätlichkeit wertete. Der Altacher, welcher schnell den Ball wieder in Richtung Mittelkreis befördern wollte, sah als Einziger Gelb in dieser Situation.

Der VfB damit endgültig angezählt, der Aufstiegsmitfavorit konnte kaum mehr für Entlastung sorgen. So geschah das schier Unmögliche. In der Nachspielzeit fand eine lange Flanke den Schädel von Horak. Dieser mit einer Bogenlampe zum 4:4. Der junge Stürmer nicht im Abseits, der Jubel kannte keine Grenzen mehr. Der Schlusspunkt einer völlig verrückten Partie.

Mit diesem Punktgewinn kann die Truppe von Mahop mit gutem Gefühl ins nächste Auswärtsspiel starten. Die Juniors sind am kommenden Wochenende beim Tabellennachbar Silz/Mölz zu Gast.

CASHPOINT SCR Altach Juniors vs. VfB Hohenems 4:4 (0:2)
Sonntag, 17.9.2023, 15:30 Uhr
Nebenplatz CASHPOINT Arena, 350 Zuschauer

Tore: 0:1 Koci (ET, 35.), 0:2 Barbosa (44.), 0:3 Zürni (49.), 0:4 Barbosa (61.), 1:4 Muslioski (76.), 2:4 Reiter (77.), 3:4 Reiter (85.), 4:4 Horak (90.+2)

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