Ohne die verletzten Metzler und Triendl reisten die Vorarlberginnen nach NÖ an, gespielt wurde allerdings nicht in der Landeshauptstadt, sondern am Sportplatz des USC Rohrbach/Gölsen, da die NV Arena aufgrund eines Leichtathletikevents blockiert gewesen war. Standesgemäß übernahm St. Pölten, welche an jenem Wochenende den achten Meistertitel in Folge fixieren hätten können, das Spielgeschehen.

St. Pölten verpasst Führung

Gefährlich wurde es erstmals nach einem Standard von Zver in der 12. Minute, Calò beförderte das Spielgerät an die eigene Stange. Das Aluminium auch beim nächsten Standard ein Freund der Altacherinnen: Zver setzte einen Eckball direkt an den langen Pfosten. Die SPG konzentrierte sich in Hälfte Eins auf die Defensivarbeit, Charlotte Voll wurde erstmals so richtig in Minute 39 gebraucht: Schumacher ließ Müller in Zidane-Manier stehen, scheiterte aber im Eins-gegen-Eins an der glänzend reagierenden deutschen Torhüterin. Minuten zuvor wäre Voll bereits geschlagen gewesen, Ex-Wölfin Bereuter verhinderte aber den Einschlag auf der Linie. So schafften es die Vorarlberginnen trotz Unterlegenheit schadlos in die Kabinen.

Unachtsamkeit mündet in Altach-Jubel

Auch im zweiten Durchgang bewiesen die Gastgeberinnen ihre Standardgefährlichkeit: Wieder eine direkt gezirkelte Ecke, wieder Aluminium. Dieses Mal rettete die Latte für die SPG, Voll wäre aber ebenso auf dem Posten gewesen (65.). Unser Team bis dahin wenig bis gar nicht in der Offensive unterwegs, lediglich ein Konter noch vor dem Seitenwechsel brachte kurz Gefahr, der Querpass von Tietz wurde allerdings abgefangen. Dann aber die 68. Spielminute: Schlüter hat den Ball bereits sicher am Fuß, ihr Zuspiel auf ihre Kollegin fällt aber viel zu kurz aus. Julia Kofler spritzte gedankenschnell dazwischen, legte quer auf Campbell, welche sich nicht zweimal bitten ließ. Das 0:1 völlig aus dem Nichts, der Spielgemeinschaft war dies natürlich herzlich „wurscht“.

Offene Schlussphase

Aus dieser für die Gastgeberinnen ungewohnten Situation heraus, gestaltete sich das Spiel deutlich offener, da St. Pölten noch mehr ins Risiko gehen musste. So erspielten sich auch die Gäste nach dem Führungstreffer Chancen: Nach einem Eckball von Kofler stieg Campbell am Höchsten, Schlüter packte die Glanzparade aus und verhinderte das 0:2 (78.). Den zweiten Treffer hatte kurz darauf auch noch Kofler auf dem Kopf beziehungsweise Fuß. Nach Zuspiel von Tietz legte die Kärntnerin den Ball mit dem Haupt an der Schlussfrau vorbei, mit ihrem Volleyversuch schlug sie allerdings ins Leere. St. Pölten drückte in den finalen Momenten noch ordentlich an, um die erste Heimniederlage seit der Saison 2013/14 doch noch abzuwenden. Ein Distanzschuss von Schumacher ging in der Nachspielzeit klar drüber, danach war Schluss.